Leben in London – Was du vor deiner Auswanderung wissen solltest

Das Leben in London ist besonders attraktiv für deutschte Auswanderer

Das Leben in London ist vor allem als Auswanderer interessant. Die britische Hauptstadt mit ihren 8,6 Mill. Einwohnern ist eine absolut multikulturelle Stadt, die jedem etwas bieten kann. Es geht beim Fußball los bis hin zu den besten Musicals der Welt. Wer gute, fachliche Kenntnisse besitzt, hat hohe Chancen, einen gut bezahlten Job zu finden.

Das Leben in London als Deutscher

Als Deutscher ist es keine große Hürde, wegen der Freizügigkeit in der EU, auf die Insel zu ziehen. Die Auswanderer, die in London oder in England leben wollen, sollten am Besten jetzt schon ihre Auswanderung planen. Nach der Wahl im Sommer 2016 entschieden sich die Briten für den Brexit und es soll wohl in Zukunft bedeutend schwieriger werden, nach Großbritannien einzuwandern. Die jetzige Premierministerin von Großbritannien Theresa May hat angekündigt, dass sie den EU-Austrittsantrag bis spätestens März 2017 stellen will.

Wohnen ist nicht billig

Wer in London wohnen will, sollte schon etwas mehr Geld einplanen. Die durchschnittliche Miete für eine Wohnung in einer der teuersten Städte in Europa liegt bei ca. 1500 Pfund (Stand 2015) und die Tendenz ist weiter steigend. In der Innenstadt ist es natürlich am teuersten und je weiter man rauskommt, um so annehmbarer werden die Mietpreise. Wohnungen, nahe einer U-Bahnstation, sind in der Regel teurer. Viele Londoner wohnen aus diesem Grund weiter außerhalb und fahren meistens mit der U-Bahn in die Stadt zum Arbeiten oder Shoppen. Für die, die länger bleiben wollen, lohnt es sich eher, eine Immobile zu erwerben, anstatt eine Wohnung zu mieten. Man bekommt von der britischen Regierung günstige Kredite für den Immobilienerwerb, wenn es sich um Eigenbedarf handelt.

Lebenshaltungskosten

Aufgrund der hohen Mieten sind die Lebensunterhaltskosten recht hoch, aber auch die anderen wichtigen Dinge wie Lebensmittel, Bahnticket, Kleidung usw. sind etwas teurer als in Deutschland. Im Moment hat man den Vorteil, dass das Pfund auch relativ schwach zum Euro steht, dadurch ist alles glücklicherweise etwas erschwinglicher.

Das ist notwendig, bevor du in England arbeiten kannst

Als ersten Schritt, bevor man in England arbeiten kann, muss man sich eine National Insurance Number besorgen. Um diese zu bekommen, muss man zunächst beim Jobcenter anrufen und einen Termin vereinbaren. Wichtig ist, dass man eine Adresse in England vorweisen kann, also eine Gas-, Wasser- oder Stromrechnung, einen britischen Bankauszug oder ein Schreiben vom Vermieter in Verbindung mit einer der vorher genannten Dokumente. Als nächstes benötigt man ein Inlands-Bankkonto. Am einfachsten ist es, eines bei Lloyds zu eröffnen, da man nur den Personalausweis oder Reisepass und als Deutscher keine Adresse nachweisen muss. Alle anderen großen Banken wie Barclays, HSBC benötigen einen Adressnachweis, Gas- Wasser-, Stromrechnung, britischen Bankauszug oder die zugeschickte National Insurance Number.

Wer einen Job will, bekommt auch meistens einen

Der Arbeitsmarkt ist in London verhältnismäßig gut. Man muss beachten, auf Grund der enormen Mietpreise lohnen sich einige Jobs finanziell nicht oder man muss weiter außerhalb leben, hat dadurch wieder längere Fahrtzeiten, die auch mehr kosten. Grundsätzlich gibt es wenig Regularien. Man hat die Möglichkeit, mit fast jeder Ausbildung überall arbeiten zu können. Komplizierter wird es in den Branchen Gesundheit, Umwelt und Bau. Dort muss man extra eine Construction Skills Certification Scheme Card besorgen. Dazu muss man je nach Branche einen Test abschließen, um als Facharbeiter arbeiten zu können. Wer es schafft, sich durch die Bürokratie durchzukämpfen, hat auf dem Bau sehr gute Chancen, einen gut bezahlten Arbeitsplatz zu finden.

Was macht der Londoner in seiner Freizeit?

Das Leben in London wird hauptsächlich von Fußball und Bier bestimmt. Es gibt 4 Fußballclubs in London und in der Nähe, die zur Zeit in der Premier League spielen. Der Fußballfan kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten, auch wenn die Eintrittspreise im Vergleich zu anderen europäischen Ligen leider recht teuer sind. Die Londoner Pubs sind in der Woche meistens gut besucht. Wo man sich (natürlich!) in erster Linie die Fußballspiele ansieht oder einfach den Feierabend mit Gesprächen bei ein paar Bier ausklingen lässt. Weitere kulturelle Highlights sollte man nicht vergessen: Hier gibt es die besten Musicals, Konzerte von großen Bands und jede Menge Museen, Shopping Malls und Sehenswürdigkeiten fast in jedem Stadtteil. In London sollte eigentlich jeder auf seine Kosten kommen, der auch etwas kulturell erleben will.

Noch ein Tipp! Zu Weihnachten gibt es einige sehr schöne Londoner Weihnachtsmärkte, die den deutschen Märkten sehr ähnlich gestaltet sind. Der schönste ist vielleicht der Southbank Centre Christmas Market.

Wie man am besten von A nach B kommt

Wichtig! Wer mit dem Auto in Londons Innenstadt fährt, muss eine Gebühr von 11,50 Pfund bezahlen. Viele fahren in die Londoner Innenstadt und wundern sich über die fette Strafe, die sogar bis nach Deutschland geschickt wird. Man wird mit Schildern (Congestion Zone) darauf hingewiesen. Viele wissen nicht, wie man das bezahlen muss. Man muss auf diese Webseite gehen und die Gebühr dort online bezahlen. Am sinnvollsten ist es, außerhalb zu parken und sich mit der U-Bahn durch Londons Verkehr zu kämpfen. So spart man effektiv die meiste Zeit aufgrund des dichten Verbindungsnetzes und der hohen Zugfrequenz.

Londoner Milliardäre

Um die 50 Milliardäre (Stand 2016) leben in London und das ist neben Moskau der höhste Anteil an Milliardären in Europa. Das lässt sich unter anderem auch auf die steuerliche Begünstigungen in England und die Sonderbedingungen in der City of London zurückführen. Natürlich investieren die Superreichen eine Menge Geld in London. Auf der einen Seite bringt das Arbeitsplätze, aber andererseits explodieren auch die Immobilienpreise. Der eine oder andere kauft sich auch mal gleich einen ganzen Fußballverein.

Du möchtest auch ins Ausland, um z.B. ein Londoner zu werden und hast Fragen? Wir freuen uns über Kommentare!

5 Meinungen zu “Leben in London – Was du vor deiner Auswanderung wissen solltest

  1. Yasmin Güclü sagt:

    Wie kann ich als Alleinerziehende einer Tochter mit ihr einen Umzug nach London gestalten? Ich hab eine abgeschlossene Ausbildung im kaufmännischen Bereich.

    • WoDi sagt:

      Hallo, Yasmin! Sie müssen die Anforderungen des neuen britischen Punktesystems erfüllen. Für Ihren Ausbildungsstand dürfte es nicht so leicht sein, denn Sie müssten ein konretes Beschäftigungsangebot mit 25600 Pfund Sterling Jahresgehalt als Mindestverdienst nachweisen. Alle Regeln leicht erklärt, finden Sie hier.

      London ist ein weltweit gefragtes Ansiedlungsziel, deshalb ist das Preis-Qualitätsverhältnis sowohl bei Eigentumsimmobilien als auch bei Mietunterkünften sehr schlecht. Ein Domizil in der Londoner Umgebung in Betracht zu ziehen mit natürlich entsprechenden Anfahrtswegen macht oft mehr Sinn. Konkretere Anfragen per E-Mail können wir spezifisch beantworten, um einen Weg für Ihren Wunsch zu finden. Oft macht auch eine telefonische Beratung Sinn, machen Sie uns dazu Terminvorschläge, wir rufen Sie gern zurück.

  2. SaBa sagt:

    Ich bin Englisch- und Pädagogiklehrerin mit 18 Jahren Berufserfahrung. London ist meine absolute Traumstadt. Eine Beschäftigungsverhältnis an einer Schule in England könnte ich mir allerdings nicht vorstellen. Ist es mit meiner Ausbildung möglich (Studium auf Lehramt, zwei Staatsexamen), in komplett anderen Bereichen unterzukommen?

    • WoDi sagt:

      Liebe Saba, liebe Lehrer allgemein,
      nicht nur mit 18 Jahren Berufserfahrung gehört ihr zu einer Berufsgruppe neben medizinischen Berufen, die deutlich bessere Einwanderungsbedingungen als alle anderen Berufe, selbst selbständige Investoren, durch das neue Punktesystem in Großbritannien haben. Ich würde also an deiner Stelle stark überlegen, ob nicht doch ein Beschäftigungsverhältnis an einer Schule für dich in Frage kommt. In anderen Bereichen wie gesagt, bestehen da deutlich weniger Chancen. Du müsstest schon ein Unternehmen finden, dass Dir als Berufsfremde dann mehr als 24.000 GBP/Jahr bezahlt. Und nicht vergessen. Direkt in London Wohneigentum zu erwerben oder zu mieten, ist bei oftmals fragwürdiger Qualität sündhaft teuer, eben weil London so eine Traumstadt ist. Warum also nicht taktisch vorgehen? Zunächst mal eine Schule in der Peripherie Londons finden, um später, wenn man etabliert ist und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung besitzt, eine sich in London bietende Chance nutzen.

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